57th & 9th

Jun
24
2017
Monchengladbach, DE
Open Air Sommer
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10,000 Fans feiern Stings erstklassigen Pop-Rock...

Der Himmel über Mönchengladbach zeigte sich Samstag bedeckt, ein glutroter Sonnenuntergang ist aber auch schon alles, auf das rund 10.000 Fans von Sting beim Open-Air-Konzert des ehemaligen The Police-Frontmanns verzichten mussten. Nicht hingegen auf erstklassige Popmusik, die zwei Stunden für allerbeste Stimmung sorgte.
 
Stürmischer Jubel brandet auf, als Sting auf der Bühne im Mönchengladbacher Sparkassenpark, der sich bereits seit einigen Sommern als erstklassige Open Air-Bühne für Popkonzerte profiliert hat, erscheint. Als "Polizist" ist der heute 65-jährige Mathew Gordon Sumner schon vor vielen Jahren in Pension gegangen, als Solokünstler zählt er nach wie vor zu den Musikern, die sich während ihrer nunmehr 40-jährigen Karriere immer wieder neu erfunden haben und auf diese Weise künstlerisch stets jung geblieben sind.

Mit "Synchronicity II" zum Start werden die Fans von Sting und seiner Band, darunter auch Sohn Joe Sumner, förmlich überrockt und überrollt. Das folgende "If I Ever Lose My Faith in You" lässt das bereits jubelnde Publikum im Gegenteil fest daran glauben, es es einen ganz besonderen Abend erleben wird.

Das im Original eher entspannt jazzig angehauchte "Englishman in New York" bekommt jetzt eine knackig-trockene Funk-Rhythmik. Während es Sting durchweg gelingt, seinen Klassikern ein neues dynamisches Leben einzuhauchen, klingen seine aktuellen Songs des 57th & 9th"-Albums wie "I Can`t Stop Thinking About You" oder "Petrol Heart" eher als vergessene Asservate aus dem Police-Archiv, die bestenfalls beweisen, dass Sting seine musikalische Spielfreude noch nicht verloren hat.

Dafür klingen seine tatsächlich alten Songs frischer denn je, werden mit Akkordeon nach Tex-Mex-Art verfeinert, bekommen soulige und funkige Rhythmus-Zutaten, oder werden fast dreckig abgerockt als wären sie in den vergangenen Monaten von 18-jährigen Indie-Rockern und nicht bereits vor rund 30 Jahren entstanden.

"Feel so low, feel so low, feel so lonely" - die enthusiastisch mitsingenden Fans verstärken insbesondere die Klassiker wie "So Lonely", Roxanne", "Next To You" und "Every Breath You Take", die manche im Publikum auch zu ekstatischen Tanzbewegungen animieren. Ein besinnliches "Fragile" markiert schließlich das frenetisch gefeierte Finale eines Konzerts, dessen zeitlose Musik zu Recht gefeiert wird.

(c) Halterner Zeitung by Bernd Schuknecht

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